Drei Länder Radtour

 

Nach längerer Verletzungspause suchte ich eine Herausforderung um mich mal wieder richtig „auszupowern“

Kurz entschlossen fuhr ich Richtung Süden in das Dreiländereck Österreich/Italien/Schweiz.

Freitags Anreise in „Nauders“, vorher aber ein kurzer Zwischenstopp im Zollfreien Gebiet Samnaun zum einkaufen und  tanken (Diesel 0,87€).

Am Abend gab es Wiener Schnitzel als Vorbereitung für die anstehende Tour am nächsten Tag.

Am Sonnabendmorgen gegen 8:30 Uhr ging es los. Der Rucksack mit den notwenigen Utensilien war gepackt. Temperatur so um die 4°C. Es fühlte sich aber nicht so an. Hauptsache es war trocken, denn am Freitag gab es ständige Schauer unterschiedlicher Intensität.

Von Nauders ging es auf dem Radweg im leichten Anstieg Richtung italienische Grenze zum Reschenpass (Südtirol). Weiter ging es zum Reschensee. Den umfahre ich auf dem Radweg im südlichen Teil mit wechselnden leichten An – und Abstiegen. Das Wasser des Reschensees ist glasklar und dient im Sommer als sportliche Aktivitäten wie Segeln oder Kitesurfen und natürlich auch als angenehme Abkühlung. Auch gibt es den gleichnamigen Lauf dazu, den sogenannten „Reschenseelauf“ der am Sonntag stattfand. Mehrere Tausend Läufer sind da am Start.

Ich überquere die Staumauer und bleibe weiter auf dem Radweg, vorbei am Haidersee in Richtung Prad. Bis dahin geht stetig bergab, mit teilweise fantastisch erneuerten Radwegen, die einen zu enorm hohen Geschwindigkeiten verleiten. Es geht ca. 600 Hm. hinunter.

Man durchfährt die Orte Graun, Burgeis, Mals und Glurns. Kurz vor Prad geht es an einem Fischerteich mit Gastronomie vorbei, danach biege ich rechts ab, durch das Gewerbegebiet Richtung „Stilfserjoch“ bevor es auf die Staatsstraße (SS) 38 geht.

Das Stilfserjoch ist das eigentliche „Highlight“ der Tour. Ich möchte aber nicht unerwähnt lassen, dass auf dieser SS 38 enorm viel Verkehr ist, was den Spaßfaktor doch etwas drückt. Aber, es warten 26 km mit 48 Kehren auf mich, die einen magisch anziehen.

Auch ein Grund dieser Kurzentschlossenheit. Zum dritten Mal möchte ich den Anstieg bewältigen.

Auf Grund des großen Höhenunterschiedes wurde es erst einmal richtig warm, von 4 auf 15°C. Unterhemd aus und schon ging es los. Ab Prad geht es permanent und ohne Gnade bergauf, wie schon erwähnt, 26 km und 48 Kehren. Man überquert die Stilfser Brücke und durchfährt die Orte Gomagoi und Trafoi. Mit mir sind unzählige Radbiker , Motorradbiker und Autofahrer unterwegs, die mit unter ohrenbetäubenden Lärm verursachten.

Nach ca. 2 ½ Stunden bin ich auf einer Höhe von 2797 m angekommen. Übrigens, die Bestzeit beim Radrennen liegt so bei „1:18 Std.“, Wahnsinn.

 

Nach dem ich ein paar Fotos gemacht hatte, einen Riegel gegessen und mich wieder wärmer angezogen hatte, ging es weiter. Bergab, nach ca. 3 km halte ich mich rechts und befahre den Umbrailpass in die Schweiz. Es geht hinunter auf ca. 1400 m nach Santa Maria ins das Münstertal.

In Santa Maria fahre ich links auf die Straße Nr. 28 Richtung Ofenpass, Zernez. Es geht wieder bergan, durch kleine Orte Valcava und Cierfs. Auch dieser Pass hatte es in sich, steil und nach meinem Gefühl unendlich lang.

 

 

 

 

 

 

 


Auf ca. 2150 m angekommen, ging es ohne Halt weiter, ausruhen konnte man sich auf der langen Abfahrt. Nach ein paar Kilometern Abfahrt, mitten im Wald, ein Imbissstand mit Kaffee, dem konnte ich nicht widerstehen und gönnte mir eine Tasse, ein „Alkoholfreies“ war auch noch drin. Es ging weiter nach Zernez, vorbei am Abzweig zum Tunnel des Livignosee. Dieser Tunnel ist im Wechsel immer nur in eine Richtung befahrbar. Radfahrer dürfen diesen nicht passieren, sie müssen einen Shuttle nutzen.

 

In Zernez halte ich mich rechts auf die Straße Nr. 27 Richtung Scoul, immer entlang des Flusses „Inn“ und leicht bergab , ca. 45 km bis nach Martina hinunter auf ca. 1000 m. Ein kräftiger Gegenwind auf diesem Teilstück war mein ständiger Begleiter. In Martina, dem Grenzübergang nach Österreich, fahre ich rechts, Richtung Nauders. Noch einmal heißt es, Kräfte mobilisieren, es warteten noch einmal 11 Kehren und 500 Hm. zur „Norbertshöhe“.

Diese erreicht, ging es zum „austrudeln“ hinunter nach Nauders dem Ausgangpunkt meiner Radtour.

Nach ca. 9 Std. Fahrt war ich ausgepowert und zufrieden.

 

 

Übrigens: Diese Radstrecke hat exakt den gleichen Verlauf wie die „Drei Länder Giro“ die jedes Jahr Mitte Juni stattfindet. Nur von Nauders nach Prad fährt man auf der Staatsstraße.

 

                                                                                                                                          Das Wiener Schnitzel hatte ich mir verdient.

Fakten und Zahlen:

 

Anreise: 14.07.17

Radtour: 15.07.17

Abreise: 16.07.17

Strecke: 168 km

Fahrzeit: 8,5 Std.

Hm: 3300

Quelle: www.Dreilaendergiro.at